Ruhe kehrt ein

„Was ist das für ein Hupen?!“ – Diese Frage beschäftigte im vergangenen Jahr viele Anwohnerinnen und Anwohner rund um das Umspannwerk der Netze ODR in Böbingen. Vor allem abends und nachts war ein wiederkehrendes, störendes Geräusch zu hören, das ebenso plötzlich wieder verschwand, wie es aufgetreten war. Die Geräuschquelle war zunächst ein Rätsel – doch die Hinweise aus der Nachbarschaft führten schließlich auf die richtige Spur: der Sender für Rundsteuersignale im Umspannwerk war verantwortlich für das nächtliche Signal.

Die Netze ODR nahm die Beschwerden aus der Nachbarschaft ernst und reagierte schnell. Gemeinsam mit der rw bauphysik wurde ein zielgerichtetes Messkonzept entwickelt und eine detaillierte Schalluntersuchung durchgeführt. Überraschend dabei: Die Messungen ergaben keine Grenzwertüberschreitungen – rein rechtlich bestand also kein Handlungsbedarf.

Doch das Unternehmen entschied sich dennoch zur Umsetzung freiwilliger Lärmschutzmaßnahmen – mit dem Ziel, die wahrgenommene Geräuschbelastung zu reduzieren. Zwei gezielte Maßnahmen wurden umgesetzt, die akustisch besonders wirksam waren.

Nachmessungen bestätigten die deutlich verringerte Geräuschentwicklung. Das störende Hupen war kaum noch hörbar – und auch die Rückmeldungen aus der Nachbarschaft fielen durchweg positiv aus.

Dieses Projekt zeigt beispielhaft, wie sich technische Lösungen, rechtliche Rahmenbedingungen und das berechtigte Ruhebedürfnis der Anwohnenden erfolgreich miteinander in Einklang bringen lassen. Es muss nicht immer nur um Grenzwerte gehen – manchmal ist es auch eine Frage des guten Miteinanders.